Wind in den Segeln ab Enkhuizen
Freitag
Im Aufenthaltsraum duftet der Kaffee. Der Skipper (Renée oder Niels) zeigt Ihnen Ihre Kabine und durch das Bullauge schauen Sie auf die Wasseroberfläche. Dann das Willkommensgespräch. Alle Mitsegler machen sich bekannt und der Skipper erklärt die Besonderheiten an Bord eines Schiffes.
Die Segelroute wird mit Hilfe der Seekarte besprochen. Segeln wir im IJsselmeer oder im Markermeer? Ist der Wind günstig für eine Runde auf der Friesischen Seenplatte? Vielleicht schaffen wir einen Abstecher ins Wattenmeer? Der Wind ist der entscheidende Faktor. Das ist für eine Landratte ungewohnt.
Abends haben Sie die Gelegenheit die charmante Innenstadt von Enkhuizen zu besuchen. Zum Beispiel die Route der „rarestraatnames“ (komische Straßennamen). Zwischen Hel en Vagevuur (Hölle und Fegefeuer) existiert wirklich. „Vette Knol“ auch.
Bewundernswertes am Samstag und Sonntag
Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück. Danach erklärt der Matrose anhand einer Kreidezeichnung an Deck, wo sich die unterschiedlichen Segel befinden und wie diese heißen. Fock, Besan, Großsegel und Klüver. Auch Begriffe wie Fall, Schot, Belegen auf einer Klampe und Schwert fallen. Denn ein echter Seebär möchte diese natürlich lernen, um in vollen Zügen am allabendlichen Seemannsgarn mitzuspinnen .
Der Matrose wirft die Leinen los und wer will, hilft mit, die Segel zu hissen. Die Schoten werden mit einem Achtknoten belegt und wir fahren auf’s Wasser hinaus. Ohne einen Tropfen Diesel, in aller Stille, nur durch die Kraft der Segel. Ein Naturwunder. Vielleicht nutzen Sie die Gelegenheit und machen -stolz am Ruder stehend- ein Selfie für Ihren Desktop?
Die Kinder haben beim Jenga spielen auf einem Schiff in Bewegung viel Spaß.
Der Seemannsgang
Ein -oder das- Ziel ist in Sicht: Für einen Zwischenstopp um einen leckeren Matjes zu essen, sich einfach nur im Meer abzukühlen oder für die Nacht anzulegen. Das Schiff dreht in den Wind, die Fallen werden gefiert und die Segel eingeholt. Viele Hände falten das widerspenstige Tuch und binden es fest. Das ist Teamwork. Der Skipper beeindruckt mit seinem gekonnten Manöver im engen Hafen. Dann haben Sie wieder festen Boden unter den Füßen. Und auch die berühmt berüchtigten Seebeine? Das geht schnell vorüber. Sie haben Zeit, historische Gebäude aus dem Goldenen Zeitalter der VOC zu bewundern, eine der vielen gemütlichen Terrassen aufzusuchen oder doch erst noch einen Spaziergang auf den grünen Deichen mit den weißen Schafen zu unternehmen.
Strände verführen Sie zum Baden und einem Eis zum krönenden Abschluss.
Das Diner an Bord wird draußen an Deck serviert, während die Sonne farbenprächtig unter geht.
In aller Ruhe am Montag
Wieder zurück nach Enkhuizen- gerade jetzt, wo Sie sich an den Klang der balzenden Haubentaucher, das Wiegen des Schiffes und an Ihre neuen Bekannten gewöhnt haben.
Aber erst noch ein fantastischer Segeltag. Die Segel werden heute schon geübter und schneller als gestern gehisst. Aus Landratten wurden Seebären und jeder weiß jetzt, was eine Backstag ist, wozu die Schwerter dienen, warum wir heute kreuzen, halben Wind oder vor dem Wind segeln…
Enkhuizen kommt in Sicht- und vom Wasser aus wird klar, warum der Drommedaris, Drommedaris heißt.